Michaelibad

8. Januar 2019

Schon lange wollen die Stadtwerke den großen Parkplatz am U-Bahnhof Michaelibad bebauen. Nun hat der Bezirksausschuss (BA) erfahren, dass die Pläne weiter fortgeschritten sind, als bislang gedacht. Geplant sind offenbar vor allem freifinanzierte Wohnungen und Büroflächen. Im BA ist man darüber gar nicht begeistert.

Rund 5000 Quadratmeter für Büros machen für die Stadtteilpolitiker überhaupt keinen Sinn auf dem Areal. „Wo wir doch in Berg am Laim schon genug leere Büroflächen haben“, erklärte CSU-Fraktionssprecher Fabian Ewald. „Gerade bei einem städtischen Unternehmen müsste man erwarten, dass man beispielsweise zur Deckung des großen Bedarfs bei der Seniorenbetreuung beiträgt, statt Büros zu bauen“, kritisierte er.

Auch für freifinanzierte Wohnungen kann sich das Gremium daher nicht erwärmen. Lieber solle eine städtische Firma wie die Stadtwerke hier günstige Wohnungen für Mitarbeiter, Studierende oder Azubis errichten.

Für die geplante Bebauung auf der Park&Ride-Anlage und dem ehemaligen Busbahnhof stehen nach Angaben von BA-Chef Robert Kulzer (SPD) drei Varianten zur Wahl. Zwei davon sehen ein Hochhaus mit zehn Geschossen vor – einmal direkt an der Ecke St.-Michael-/Heinrich-Wieland-Straße, einmal mehr zum Hachinger Bach hin platziert.

Michaelibad
Der ehemalige Busbahnhof und die Park&Ride-Anlage sollen bebaut werden. Foto: Unser Berg am Laim

Alternativ eine Bebauung mit durchgehend fünf bis sechs Geschossen. Die Pläne beinhalten auch eine Kindertagesstätte mit jeweils drei Krippen- und Kindergartengruppen, sowie eine Einzelhandelsfläche von 2300 Quadratmetern.

Die CSU regte an, hier einen eher preisgünstigen Discounter anzusiedeln. Seit der Schließung des Penny-Marktes in Ramersdorf fehle so ein Angebot in der Umgebung. Ewald machte zudem darauf aufmerksam, dass die griechische Schule und damit auch das Thema Schülerbus-Parkplatz noch nicht vom Tisch sei.

Der Bezirksausschuss will sich nun weitere Informationen zu den Hintergründen der aktuell angestrebten Planung von den Stadtwerken holen. Für das Bebauungsplanverfahren wird es noch diverse Infoveranstaltungen für die Anlieger geben, dabei wird auch der Bezirksausschuss angehört. Die Stadtwerke streben einen Aufstellungsbeschluss in diesem Jahr an. Bis zum tatsächlichen Baustart werden trotzdem noch zwei bis drei Jahre vergehen.