13. Juni 2018
Großer Andrang bei der vergangenen Sitzung des Bezirksausschusses: Rund 30 „Maikäfer“ – so der umgangssprachliche Name der Bewohner der sogenannten Maikäfersiedlung rund um die Bad-Kreuther-Straße – waren gekommen, um dem Bezirksausschuss ihre Meinung kundzutun.
Auslöser: Ein Antrag der Abfallwirtschaftsbetriebe München (AWM), in der Bad-Kissingen-Straße einseitig ein absolutes Halteverbot auszuschildern, um der Müllabfuhr mit ihren großen Fahrzeugen das Durchkommen in der engen Straße zu erleichtern.
Der Umstand, dass dies nur zeitlich begrenzt, tagsüber von Montag bis Freitag, der Fall sein sollte, beruhigte die Gemüter der unter hohem Parkdruck leidenden Anwohner nicht – zumal der Antrag der AWM auch eine Beschilderung in den Wendekreisen vorsah.
Und: Im Rahmen eines Ortstermins hatte sich zudem herausgestellt, dass die AWM für die baugleiche Heilbrunner Straße dasselbe Anliegen verfolgen – ohne dass beim örtlichen Bezirksausschuss ein Antrag hierzu eingegangen sei.
Genug Stoff für eine muntere Diskussion im Bezirksausschuss. Nicht nur der Entfall der Hälfte aller Parkplätze in beiden Straßen, auch das Vorgehen der AWM rief bei den Anwohnern, aber auch im Gremium deutliches Missfallen hervor.
Warum war die Parksituation in den vergangenen Jahrzehnten kein Problem, nun aber schon? Sind die Fahrzeuge der AWM möglicherweise größer geworden? Und sind vor allem Pendler, die tagsüber dort ihr Auto abstellen und sich nicht an die Markierungen halten, Grund der Probleme? Gibt es nicht andere Möglichkeiten, um die Situation zu ordnen? Diese Argumente und das klare Meinungsbild der Anwohner verfingen auch bei den Mitgliedern des Bezirksausschusses.
Am Ende gab es Konsens zwischen Anwohnern und dem Lokalparlament: An den Zufahrten zu beiden Straßen sollen entsprechende Bodenmarkierungen künftig die Sperrflächen, in denen ohnehin ein Halteverbot besteht, deutlicher hervorheben. „Anwohner frei“-Schilder sollen den Parkdruck in beiden Anwohnerstraßen reduzieren.
Für die kommenden neun Monate werden die AWM zudem aufgefordert, jegliche Vorfälle, bei denen das Befahren nicht möglich ist, zu dokumentieren und die Verursacher zu benennen. Auch einer Beschilderung im Bereich der Wendehammer widerspricht der Bezirksausschuss: Angesichts ihrer geringen Größe fordert er einen Nachweis, ob das Wenden mit Müllfahrzeugen dort überhaupt möglich ist.