6. Juni 2018
Der Forderung des Bezirksausschusses Berg am Laim, rechtzeitig vor den S-Bahn-Unterführungen im Stadtbezirk Höhenkontrollsysteme zu installieren, hat die Stadtverwaltung eine Absage erteilt. Das möchte man vor Ort nicht auf sich sitzen lassen.
Hintergrund der ursprünglichen Initiative von CSU-Fraktionssprecher Fabian Ewald und seiner Kollegin Angela Buckenauer: Immer wieder würden zu hohe Fahrzeuge in den Bereich vor die Unterführungen gelangen, die Berg am Laim von Bogenhausen und Haidhausen trennen.
Dies führe nicht nur zu lang andauernden Beeinträchtigungen des Verkehrsflusses, sondern könne im Ernstfall auch zu Schäden an den Brückenbauwerken führen. Alleine aus dem Dezember 2017 seien drei solcher Vorfälle bekannt.
In ihrer ablehnenden Reaktion verweist die Stadtverwaltung auf Erfahrungen an der Dachauer Straße. Dort sei nach einer Unfallhäufung im Frühjahr 2017 eine elektronische Höhenkontrolle in Betrieb genommen worden. Diese werde seitdem monatlich bis zu 200 mal in Richtung stadteinwärts und etwa 130 mal in stadtauswärtige Richtung ausgelöst. Nach einer Beschädigung sei die Höhenkontrolle jedoch von Juni bis Dezember 2017 außer Betrieb gewesen und in diesem Zeitraum 12 mal massiv beschädigt worden.
Schlussfolgerung der Stadt: Das eigentliche Problem liege „in der ‚Qualität‘ der Fahrzeugführer“ und nur durch einen Umbau mit einer Durchfahrtshöhe von 4,50 Meter zu lösen.
In großen Teilen anders sieht das der Berg am Laimer Bezirksausschuss. Zwar sei dem Gremium durchaus bewusst, dass die Problematik auf Fahrzeugführer zurückgehe, die die beschilderte Höhenbeschränkung missachten.
„Dennoch sind die massiven Verkehrsbehinderungen sowie die Gefahr von ernsthaften Schäden am Brückenbauwerk nicht von der Hand zu weisen“, bekräftigt Initiator Ewald. Und es sei Aufgabe der Stadt, zur Risikominimierung bestmöglich auf entsprechende Gefahrenstellen hinzuweisen. „Hier besteht Nachholbedarf“.
Gerade Lichtschranken können dem Lokalparlament zufolge Abhilfe schaffen. Das Risiko einer Beschädigung könne dabei dadurch minimiert werden, dass – anders als an der Dachauer Straße – im Fahrweg der Fahrzeuge keinerlei technische Einbauten angebracht werden. Lichtschranken sowie optische und akustische Signale wären dabei neben oder in ausreichendem Abstand über der Fahrbahn zu platzieren.
Und: Gerade die hohe Zahl von rund 330 Aktivierungen der Höhenkontrolle an der Dachauer Straße zeige doch, dass auch an den vergleichbaren Stellen in Berg am Laim gehandelt werden müsse, so die Argumentation des Bezirksausschusses.
Es bleibt abzuwarten, wie das Kreisverwaltungsreferat auf diese örtliche Sichtweise reagiert.