Grundstück der geplanten Grundschule an der St.-Veit-Straße

13. Juni 2019

Die Dächer städtischer Neubauten als Aufenthaltsflächen nutzen – diesen Wunsch hat der Bezirksausschuss Berg am Laim angesichts der zunehmenden Knappheit städtischer Grünflächen in der Vergangenheit des Öfteren geäußert. Am konkreten Beispiel, dem geplanten Neubau der Grundschule an der St.-Veit-Straße, scheiterte dies nun – sowohl an den städtischen Planern als auch an SPD und Grünen im Bezirksausschuss selbst.

Eine entsprechende Initiative der CSU-Fraktion, auf dem Dach Aufenthalts- und Spielflächen zu schaffen, fiel überraschend durch.

Grund für den CSU-Vorstoß: Bei den vorläufigen Plänen für die fünfzügige Grundschule an der St.-Veit-Straße 46 ist bislang kaum eine Dachnutzung für die künftigen Schülerinnen und Schüler geplant.

Grundstück der geplanten Grundschule an der St.-Veit-Straße
Auf diesem Grundstück wird die geplante Grundschule an der St.-Veit-Straße entstehen – aller Voraussicht nach wohl ohne eine Nutzung des Daches als Spiel-, Sport- und Aufenthaltsflächen für die Kinder. Foto: Unser Berg am Laim

 

„Rund 2/3 des Grundstücks werden mit dem Schulgebäude überbaut, jedoch werden nur 3 % der Dachfläche genutzt. Viel zu wenig für die bis zu 500 Schülerinnen und Schüler!“, urteilte CSU-Fraktionssprecher Fabian Ewald. „Hier könnten qualitativ hochwertige Spiel-, Sport- und Aufenthaltsflächen geschaffen werden, wie das in anderen Städten, wo Schuldächer teilweise fast vollständig genutzt werden, schon längst gängige Praxis ist. München muss hier kreativer werden!“

Der Aufwand sei unnötig, befand hingegen SPD-Fraktionssprecher Torsten Bötzow. Die Lehrer könnten mit den Kindern ja einfach in die benachbarte Grünanlage gehen, befand er. „Wie soll das funktionieren? Wann machen die Lehrer dann Pause, wenn sie täglich in großer Anzahl zur Beaufsichtigung der Kinder in der offenen Grünanlage gebraucht werden?“, stellte Ewald die Überlegungen der SPD infrage.

Bedenken hinsichtlich der Machbarkeit und des baulichen Aufwandes wies Johann Kott (CSU), selbst Architekt, als unbegründet zurück. Da der Turnhallen- und Mensatrakt nur über Erdgeschosshöhe verfüge, sei eine ohnehin zeitlich eingeschränkte Nutzung von dessen Dach zudem mit kaum Beeinträchtigungen für die Nachbarschaft verbunden. „Selbst bei einer nur hälftigen Nutzung der Dachfläche auf dem Turnhallen- und Mensabau könnten rund 700 bis 800 Quadratmeter an Aufenthaltsfläche, etwa für die Pausen oder Schulprojekte, gewonnen werden.“, so Ewald und Kott.

Die letztendliche Ablehnung dieser Forderung der rot-grünen Mehrheit bezeichnete Ewald als „vergebene Chance“.