14. September 2021
Das neue Schuljahr bringt auch in Berg am Laim Neuerungen mit sich. Gleichzeitig kritisiert die Lokalpolitik an anderer Stelle alte Fehlplanungen.
Neue Grundschule mit vier Lernhäusern
So wurde pünktlich zum Schulstart die neue Grundschule an der Haager Straße im Werksviertel fertiggestellt. Die Grundschule besteht aus vier Lernhäusern mit jeweils vier Klassenräumen und einer multifunktionalen Lernhausmitte. Hinzu kommen eine zweifach-Sporthalle, eine Mensa, der Pausenhof sowie die Freisportflächen. Der Beschluss für die Errichtung der Schule war im Jahr 2017 Teil der großen Schulbauoffensive der damaligen schwarz-roten Stadtratsmehrheit, um die Schulversorgung im Werksviertel und Umgebung sicherzustellen.
Das neue Gebäude an der Haager Straße 14-18 wird nun vorübergehend von einer städtischen Berufsschule genutzt, bis die Regierung von Oberbayern die Neugründung der Grundschule formell genehmigt.
Ein weiteres Schulbauprojekt schreitet ebenfalls mit großen Schritten voran: Die Grundschule an der St.-Veit-Straße ist mitten im Bau und wird in den nächsten Jahren weitere Entlastung für den Stadtteil bringen. Damit sollen dann auch die Schulcontainer an der Josephsburgstraße nach vielen Jahren endlich der Vergangenheit angehören und der Sportplatz wieder vollständig nutzbar werden.
Kritik zur Planung für die Hachinger-Bach-Straße
Ein anderes Schulprojekt bereitet vor Ort weiterhin Sorgen. So plant das Referat für Bildung und Sport für das Schulgrundstück an der Hachinger-Bach-Straße nach wie vor, Räume für rund 500 Schüler griechischer Schulen und eine Erweiterung des benachbarten Michaeligymnasiums zu errichten. Gemäß Auskunft von Stadtschulrat Florian Kraus (Grüne) soll das Proekt 2029 fertiggestellt werden. 28 Jahre nach dem Verkauf des Grundstücks an die Republik Griechenland, der nach politischen und rechtlichen Auseinandersetzungen 2019 rückabgewickelt wurde, könnten damit doch noch hunderte griechische Schüler in Berg am Laim unterkommen.
Für eine andere Planung wäre damit jedoch kein Platz mehr: Für ein Haus für Kinder mit Kindergarten- und Kinderkrippengruppen, wie ursprünglich in Aussicht gestellt, würde die Fläche laut Kraus nicht mehr ausreichen.
Die CSU Berg am Laim hat die städtischen Planungen zum Schuljahresbeginn scharf kritisiert. Sie fordert, das Projekt zu stoppen und in einer finanzpolitisch vertretbaren Form neu zu planen. In Zeiten städtischer Finanz- und Flächenknappheit sei es „vollkommen irrwitzig, für die Republik Griechenland bzw. für die von ihr unterstützten Schulen aus Münchner Steuermitteln subventionierte Räume neu zu errichten“, so die örtliche CSU.
Zudem mache es auch schulpoitisch keinen Sinn, das Michaeligymnasium mit aktuell über 1500 Schülern nochmals zu erweitern. Stattdessen wäre ein eigenständiges, neues Gymnasium mit einer anderen fachlichen Ausrichtung dringend vonnöten, so die CSU. Auch das Haus für Kinder sei unerlässlich. Einzig sinnvoll sei daher eine Neuplanung mit einem eigenständigen Gymnasium und einer Kindertageseinrichtung für Kinder aus dem Stadtteil.