25. November 2020
Auf Unverständnis stoßen zwei Neubauvorhaben an der Anzinger Straße 23-29 beim Bezirksausschuss Berg am Laim. Dort sind nun zwei Büro- und Verwaltungsgebäude geplant. Ursprünglich war ein Neubau mit 515 Wohnungen vorgesehen, was der Bezirksausschuss sehr begrüßt hätte. „Der Bezirksausschuss wollte hier immer Wohnungen, da der Standort sehr gut erschlossen ist,“ berichtete BA-Vorsitzender Alexander Friedrich (SPD). Doch das werde vermutlich jetzt nicht zustande kommen.
Noch geben die BA-Mitglieder die Hoffnung nicht auf. Zum einen seien die Baugenehmigungen kritisch: „Sind diese überhaupt rechtmäßig?“ Denn ein Bürokomplex widerspreche dem Bebauungsplan und dem Flächennutzungsplan. Beides würde hier inzwischen ein Wohngebiet vorsehen, so der Planungssprecher und CSU-Stadtrat Fabian Ewald. Dem Planungsreferat hat der Bezirksausschuss inzwischen seine Ablehnung mitgeteilt.
Der Wohn-Bebauungsplan, dessen Satzung im Stadtrat noch nicht final beschlossen wurde, ist derzeit erneut in der Diskussion. So möchten Investor und Planungsreferat das Verfahren stoppen. Stattdessen sollen nun doch lieber die Büros gebaut werden, da ein benachbarter Technikkonzern Einwände gegen Wohnungen erhoben habe. Das rechtliche Risiko sei deshalb zu hoch, argumentiert der Investor.
Der Stopp ist aber im Stadtrat noch nicht beschlossen. Stattdessen wurde die Entscheidung über die Rücknahme des Bebauungsplans vertagt. Der Oberbürgermeister habe den Auftrag erhalten, sich „noch einmal mit allen Beteiligten dazu zu beraten, um teilweise eventuell doch noch die Wohnungen durchzusetzen“, erläuterte Ewald, der auch Mitglied im Planungsausschuss des Stadtrats ist.