Eisenbahn

29. Januar 2020

Auf Initiative von CSU-Fraktionssprecher Fabian Ewald hatte der Bezirksausschuss Berg am Laim im Juni 2019 vorgeschlagen, einen ThemenGeschichtsPfad zum Thema „Eisenbahn im Münchner Osten“ herauszugeben, um die Geschichte der Eisenbahn und ihrer Beschäftigten im Münchner Nordosten zu würdigen.

Die Begründung: Über Generationen hinweg habe die Eisenbahn das Stadtbild und die Sozialstruktur in Berg am Laim und den Nachbarstadtbezirken wesentlich geprägt. Anlass sollte das 150. Jubiläum der Eröffnung des Ostbahnhofs und der beiden Bahnstrecken München-Mühldorf und München-Rosenheim im Jahr 2021 sein. Der Bezirksausschuss Haidhausen hatte sich dieser Idee angeschlossen.

Nun liegt die Beschlussvorlage vor, mit der der Kulturausschuss des Stadtrats im März befasst werden soll.

Der Inhalt konnte den Berg am Laimer Bezirksausschuss aber überhaupt nicht überzeugen. So führt die Beschlussvorlage auf knapp fünf Seiten verschiedenste Werke – insgesamt neun Bücher und drei Internetquellen auf – auf denen sich Informationen zur Eisenbahnhistorie vor Ort finden. Die Erstellung eines ThemenGeschichtsPfads hingegen wird abgelehnt. Schließlich seien in der aufgeführten Literatur bereits Informationsmöglichkeiten vorhanden.

Fabian Ewald Eisenbahndrehscheibe
CSU-Fraktionssprecher Fabian Ewald auf der historischen Drehscheibe im Gleispark Baumkirchen – eins von vielen Zeugnissen der Eisenbahngeschichte in Berg am Laim. Foto: privat

Unverständnis beim Initiator: „Offenbar müsste man dem Kulturreferat nochmal den Sinn eines ThemenGeschichtsPfads erklären“, so Ewald. Schließlich sei von Anfang an bewusst gewesen, dass sich in der Literatur an verschiedenen Stellen Informationen zum Thema finden.

„Die Stärke der ThemenGeschichtsPfade aber ist ja gerade, dass sie einen Themenkomplex übersichtlich und handlich herausgreifen, anhand konkreter und noch sichtbarer Stationen erlebbar machen und so eine intensive und interaktive Auseinandersetzung mit der Geschichte Münchens und seiner Stadtteile ermöglichen. Es dürfte kaum praktikabel sein, mit neun Büchern und einem Tablet spazieren zu gehen“, kritisierte der CSU-Fraktionssprecher das Kulturreferat.

Dieser Einschätzung schloss sich auch der zuständige Unterausschussvorsitzende Hubert Kragler (Grüne) an. Das Gremium möchte seine Position nun gegenüber dem städtischen Kulturreferat nochmal klarstellen.