23. Dezember 2018
1988 hat Anton Spitlbauer sen. (CSU) im Bezirksausschuss Berg am Laim begonnen. Nach 30 Jahren ist nun Schluss. Zum Jahresende hat der 72-Jährige das Gremium verlassen. „Meine drei lieben Enkelinnen sollen noch etwas von ihrem Opa haben.“
Es war quasi sein zweiter Abschied aus dem Stadtteilgremium. Denn zwischen 2004 und 2008 hatte sich Spitlbauer mal eine Auszeit genommen. In den 25 Jahren jedoch, die er im Bezirksausschuss war, sei Spitlbauer außergewöhnlich aktiv gewesen, würdigte ihn BA-Vorsitzender Robert Kulzer (SPD) bei der Dezembersitzung. Unter anderem als stellvertretender BA-Vorsitzender, als Fraktionssprecher der CSU und bis zuletzt als Vorsitzender des Unterausschusses Soziales und Integration. Eine solche Bilanz sei nicht selbstverständlich, „da steckt ein Haufen Arbeit drin“, erklärte Kulzer, der selbst bereits 18 Jahre mit Spitlbauer im Bezirksausschuss tätig ist. „Ich bedauere Ihren Schritt außerordentlich.“
Sie seien nicht immer einer Meinung gewesen, erinnerte sich der BA-Chef, er habe aber immer die Haltung geschätzt, mit der sich Spitlbauer im Bezirksausschuss engagiert habe. Seine Sorge um die soziale Lage in Berg am Laim und das Kümmern um hilfsbedürftige Menschen „sind Ihnen ein Herzensanliegen, das war immer zu spüren“. Der aktive Kontakt zu vielen sozialen Einrichtungen im Stadtteil, das Nachhaken bei Problem zum Beispiel in den Flüchtlingsunterkünften, der Blick dafür, wann und wo Hilfe seitens des Bezirksausschusses sinnvoll und notwendig sei – all das habe immer wieder für konkrete Verbesserungen in den Einrichtungen und für die Menschen gesorgt. Sein Wirken sei „christlich-soziale Politik im besten Sinne des Wortes“. „Dieser Einsatz wird uns fehlen und auch nur schwer zu ersetzen sein!“, sagte Kulzer. Genauso wie auch die guten Kontakte Spitlbauers, zum Beispiel zur Regierung und zum Bezirkstag von Oberbayern, die besonders in sozialen Fragen wichtige Ansprechpartner seien.
Bis Oktober gehörte Anton Spitlbauer dem Bezirkstag von Oberbayern an. Insgesamt 24 Jahre hat er sich dort speziell auf dem Gebiet der Kultur- und Heimatpflege engagiert. 2010 wurde er für sein herausragendes kulturelles Engagement mit der Bezirksmedaille ausgezeichnet.
„Der BA hatte bei mir immer erste Priorität“, erklärte Spitlbauer. Während seiner gesamten Amtszeit habe er insgesamt nur sechs Mal bei einer Sitzung gefehlt. Seinen Hauptberuf als Leitender Ministerialrat im Landwirtschaftsministerium habe er 2008 vorzeitig aufgegeben, um mehr Zeit fürs Ehrenamt zu haben.
Als Abschiedsgeschenk gab es einen Gutschein für MünchenTicket für Spitlbauer, der gerne das Münchner Kulturangebot nutze. Und einen Blumengruß als Dankeschön an die Ehefrau. „Denn eines ist auch klar: Ein solcher ehrenamtlicher Einsatz ist ohne Rückhalt und Unterstützung der Familie nicht möglich.“