8. Juni 2020
Wild und absichtlich unaufgeräumt – das ist das ungewöhnliche Konzept der „Gleisparks Baumkirchen“. Einige Anwohner allerdings wollen, dass der Park von „Müll und Unrat, inklusive des alten Hauses“ bereinigt wird. Sonst werde der Landschaftspark auf den alten Gleisen immer mehr zur Müllkippe und habe mit einem schönen Erholungsgelände immer weniger zu tun, so die Sorge, mit der sich nun der Bezirksausschuss befasst hat.
Belegt wird die fortschreitende Vermüllung mit zahlreichen Bildern, auf denen gebrauchte Tetrapaks, Wellblech, Abfalltüten und Zigarettenkippen zu sehen sind. Deshalb sollen im Park künftig Mülleimer installiert werden, die regelmäßig geleert werden, fordern die Anlieger.
Der Eigentümer des Gleisparks, der Projektentwickler des Stadtquartiers Baumkirchen Mitte, hat bereits reagiert und will aufgrund der Beschwerden nun echtes Gerümpel vom Gelände räumen. Die alten Kabeltrommeln, umgekippten Drahtzäune, verrosteten Prellböcke, abgeschnittenen Äste, Betonschwellen und die wohl letzte Bahndrehscheibe Deutschlands gehören allerdings nicht dazu, denn dies sind authentische Bahn-Reste und somit Bestandteil des etwas anderen Parkkonzepts.
Im Eingangsbereich des Gleisparks sollen zudem demnächst die gewünschten Mülleimer angebracht werden, wie das Gremium inzwischen erfahren hat.
Für die Spiel- und Freizeitwiese, die sich ein Nachbar wünscht, sieht es hingegen schlecht aus: Das gesamte Areal ist ökologische Vorrangfläche. Deshalb sollen die Besucher künftig auch noch deutlicher darauf hingewiesen werden, dass der Steg zum Schutz von Tieren und Pflanzen nicht verlassen werden darf.
Für sinnvoll hält der Berg am Laimer Bezirksausschuss abendliche Kontrollen, die hin und wieder abends auf dem 480 Meter langen Steg durchgeführt werden sollen, um die von den Anwohnern monierten „nächtlichen Gelage“ und laute Partys zu unterbinden. Vandalen haben wohl auch Teile der Stege rausgerissen. „Wie beim Broken Window-Effekt beschrieben scheint hier eines auf das andere zu folgen“, so die Anlieger aus „Baumkirchen Mitte“.