Gleise

2. August 2019

Die Umplanungen für die zweite S-Bahn-Stammstrecke bescheren dem Werksviertel in Berg am Laim eine eigene Haltestelle. Statt am Orleansplatz liegt die neue Station nun an der Friedensstraße. Und bekommt einen Ausgang, der bis zum neuen Konzertsaal verlängert werden kann.

Mehrere Veränderungen haben die Bahn zur Umplanung am Ostbahnhof bewogen: Aufgrund neuer S-Bahnen steigt langfristig die Fahrgast-Kapazität um ein Viertel. Alle Bahnhöfe der neuen Stammstrecke mussten deshalb in punkto Bahnsteige, Rolltreppen, Aufzüge und Fluchtwege an die zusätzlichen Menschenmassen angepasst werden. An der Station Orleansplatz in 40 Metern Tiefe ein Problem. „Das wäre ein Flaschenhals geworden“, so Bahnreferent Jörg Mader jüngst im Bezirksausschuss Berg am Laim.

Hinzu kamen Änderungen bei den rechtlichen Vorgaben für Rettungssysteme. Sowie die Entwicklung des Werksviertels, die vor 15 Jahren noch nicht absehbar gewesen seien. So alt nämlich sind die Planungen für die 2.Stammstrecke. „Basierend auf ebenso alten Prognosezahlen“, wie der Bahnreferent zugab.

Dann aber der „Glücksfall“: Die Aufgabe der Autozug-Verladung am Ostbahnhof. Somit ist in der Friedensstraße genügend Platz für einen neuen Bahnhof, der hier nur noch 16 Meter unter die Erde gelegt werden muss. Technisch geht es hier viel einfacher. Man kann zudem ein Gleis als Logistikanschluss nutzen und die Arbeiten größtenteils auf Bahngelände abwickeln.

Weitere Infos der Bahn:

  • An der jetzigen Fuß- und Radunterführung wird durch Verschwenkung der Wegeführung Platz für den Bau eines neuen Stellwerks geschaffen. Als Ersatz für das derzeitige Problemstellwerk.
  • Das alte Zollgebäude wird 2020 abgerissen, denn hier soll der Tunnelbau unter der Berg-am-Laim-Straße gestartet werden. Für die Querung müssen die Sparten dort insgesamt dreimal verlegt werden. Während der Arbeiten fällt eine Fahrspur weg. Wegen der Tram muss sich die Bahn noch mit der MVG abstimmen.
  • Am Bahnhof Leuchtenbergring wird es künftig sechs Gleise für die S-Bahn geben, dazu drei Eingänge allein für die 2. Stammstrecke. Für die Fahrgäste gibt es eine Überführung über die Gleise auf Höhe des Baumarkts. Für die Planung ist die Stadt verantwortlich.

„Auf jeden Fall wird die Ostbahnhof-Seite zum Werksviertel deutlich aufgewertet“, erklärte Mader dem BA. Sein Zeitplan: Vor 2023 gehe nichts los, 2026 könnte schon alles fertig sein. „Wir werden noch vor dem Hauptbahnhof fertig.“