15. Januar 2020

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege lehnt einen Ensembleschutz für den Berg am Laimer Kreuzweg, das ehemalige Institut der Englischen Fräulein samt seiner Wirtschaftsgebäude und die Loretokirche ab. „Eine Begründung, weshalb der Kreuzweg zusammen mit den Bauten des Instituts der englischen Fräuleins ein erhaltungswürdiges Orts-, Platz oder Straßenbild darstellen sollte, ist nicht ersichtlich“, so das Urteil des Landesamts. Durch nachträgliche Neubauten sei der Gesamtzusammenhang bereits beeinträchtigt, eine weitergehende Prüfung als Ensemble sei daher nicht angezeigt.

Unverständnis darüber im Bezirksausschuss Berg am Laim, der sich mit der Antwort nicht zufriedengab. Schließlich hatte sich auch der Landesdenkmalrat, der Regierung und Verwaltung in Denkmalangelegenheiten berät, für den Erhalt ausgesprochen.

Martin Jankowski (CSU) bezweifelte die Stichhaltigkeit der Begründung der Denkmalbehörde. Ein Kreuzweg bestehe aus mehreren Teilen, die zusammengehören und daher ein Ensemble bilden würden. Die Untere Denkmalschutzbehörde solle daher nochmals beim Landesamt nachhaken, befand Jankowski. Der Vorsitzende Robert Kulzer (SPD) schlug vor, direkt an die Entscheidungsträger heranzutreten und die Position des örtlichen Bezirksausschusses zu verdeutlichen.

Ökonomiegebäude
Die historischen Wirtschaftsgebäude des Instituts an der Echardinger Straße. Foto: Unser Berg am Laim

CSU-Fraktionssprecher Fabian Ewald, der die Initiative in Zusammenarbeit mit Stadtteilhistorikerin Dr. Christl Knauer-Nothaft vom Bürgerkreis Berg am Laim erarbeitet und im Oktober in den Bezirksausschuss eingebracht hatte, ernüchtert: „Es ist nicht nachzuvollziehen, warum das Landesamt einer Eintragung als Ensemble widerspricht. Kreuzweg, Loretokirche und das ehemalige Institut stehen in einem engen örtlichen und geschichtlichen Zusammenhang. Das Ortsbild ist an dieser Stelle insgesamt noch intakt, die Neubauten der Maria-Ward-Mädchenrealschule fügen sich hier gut ein. Eigentlich sollte man erwarten können, dass gerade dem Landesamt für Denkmalpflege der Erhalt dieser in München einmaligen historischen Substanz in ihrer Gesamtheit am Herzen liegt!“