Truderinger Straße

17. Juni 2017

Die Verkehrsbelastung in Berg am Laim ist schon jetzt am Anschlag – das merkt man deutlich jeden Morgen und jeden Abend auf der Berg-am-Laim-Straße und am Mittleren Ring. Rege Bautätigkeit wie in Baumkirchen-Mitte oder im Werksviertel, Verdichtungen und die Entwicklung neuer Gewerbe- und Büroflächen wie auf dem früheren Temmler-Gelände oder in der Neumarkter Straße werden weiteren Verkehrszuwachs bringen.

Laut aktuellen Prognosen wird die Zahl der Einwohner in den nächsten 10 bis 15 Jahren von heute circa 45.000 auf über 60.000 steigen. Auch die Zahl der Arbeitsplätze wird in Berg am Laim massiv zunehmen. Die notwendige Verkehrsinfrastruktur hinkt jedoch behäbig hintennach.

Seit Jahren fordert der Bezirksausschuss Berg am Laim deshalb unisono dringend ein Verkehrskonzept fürs Viertel, auch ist bei zahlreichen Bauvorhaben der Verkehr mit Abstand das wichtigste Diskussionsthema.

Jüngst hat er erneut in einem Antrag klargestellt, dass das Motto „Augen zu und durch“ dem Stadtbezirk nicht weiterhilft. Die Stadt müsse reagieren – und zwar bereits jetzt! In weiser Voraussicht auf die bevorstehenden und absehbaren Nachverdichtungen müssten schon heute entsprechende Weichen gestellt werden.

Denn all die Entwicklungen in Berg am Laim bedeuten massive Verkehrszunahmen. Sowohl im Berufsverkehr als auch zu den übrigen Tageszeiten, wenn Wohnungen, Hotels, Einzelhandel, Fitnessstudios oder anderes angefahren werden.

Die Berg-am-Laim-Straße am Morgen: Auto an Auto.
Die Berg-am-Laim-Straße am Morgen: Auto an Auto.

Zudem gehört gerade die Berg-am-Laim-Straße zu den wichtigsten Verkehrsverbindungen Münchens. Sie bündelt nicht nur den Verkehr im Stadtteil und bedient Wohnviertel und Gewerbegebiete, sowie ein- und abbiegende Seitenstraßen, sie ist auch wichtige Erschließungsroute zwischen der Stadt München und den Landkreisen München und Ebersberg. Als Teil der Bundesstraße B 304 ist die Berg-am-Laim-Straße letztendlich sogar die Verbindung nach Wasserburg am Inn, Traunstein und bis nach Freilassing an der Staatsgrenze zu Österreich und letztlich sogar bis nach Salzburg.

Neue Straßen wird es in Berg am Laim kaum geben und das bereits heute massiv überlastete Hauptstraßennetz im Viertel wird den Zusatzverkehr wohl nicht mehr aufnehmen können. Im Bezirksausschuss ist man sich daher sicher, dass der Zuwachs primär über den Öffentlichen Nahverkehr abgewickelt werden muss.

Eine der Hauptrollen wird dabei die Trambahnlinie 19 auf der Berg-am-Laim-Straße spielen. Der Bezirksausschuss fordert hier den 5-Minuten-Takt – wenigstens zu Stoßzeiten.

Eventuell sei auch eine Taktverstärkung durch eine andere Tram wie beispielsweise die Linie 15 aus Großhesselohe möglich, so der Vorsitzende Robert Kulzer (SPD) und Verkehrsausschusschef Hubert Kragler (Grüne), die die neuerliche Initiative in den Bezirksausschuss eingebracht hatten. Für Linienplanung, Fahrzeuganschaffung und eventuelle Streckenausbauten braucht es aber bekanntermaßen einen gewissen Vorlauf. Darum sollen sich Stadt und MVG bereits jetzt kümmern, so die einstimmige Forderung aus dem Bezirksausschuss.

Den dringenden Bedarf für ein umfassendes Verkehrskonzept neben dieser Einzelmaßnahme unterstreicht die CSU: Denn sowohl der Individualverkehr, als auch der Öffentliche Nahverkehr in Berg am Laim seien bereits heute am Limit.