27. September 2019
Jetzt ist es fix! Die Büros, die die Stadtwerke München (SWM) auf dem ehemaligen Busbahnhof und der Park+Ride-Anlage an der U-Bahnstation Michaelibad bauen, sind ausschließlich für den SWM-Eigenbedarf. Die Stadtwerke wollen sich damit künftig die Mietkosten für externe Büroflächen sparen. So steht es im Bebauungsplan für das Gebiet Ecke Heinrich-Wieland-/St.-Michael-Straße, der in Kürze beschlossen werden soll. Diskussionen gab es im Bezirksausschuss jedoch über eine deutliche Verkleinerung der P+R-Anlage.
Im Erdgeschoss des Bürotrakts entlang der Heinrich-Wieland-Straße sollen Einzelhandelsflächen, sowie eine Kindertagesstätte entstehen. Dahinter sollen etwa 140 Wohnungen, überwiegend mit fünf bis sechs Vollgeschossen errichtet werden. Im Nordbereich sollen die Häuser nur drei Geschosse, im Westen bis zu vier Geschosse erhalten. Letztendlich soll jedoch der Realisierungswettbewerb über die unterschiedliche Höhenentwicklung entscheiden. Auf jeden Fall soll es ausreichend große öffentliche und private Grün- und Freiflächen geben, dazu auch gemeinschaftlich nutzbare Dachgärten.
30 Prozent der Wohnungen sollen als geförderter, 10 Prozent als preisgedämpfter Wohnungsbau realisiert werden. Die verbleibenden Wohnflächen sollen im Eigentum der Stadtwerke bleiben und als günstige Werkswohnungen an Stadtwerke-Mitarbeiter vermietet werden. Außerdem werden Belegungsrechte für städtische Schwesterunternehmen geprüft. Mit anderen Worten: Der gesamte Wohnanteil kommt nicht auf den freien Wohnungsmarkt.
Wie die Bauten genau platziert und aussehen sollen, auch das wird der Architekturwettbewerb klären. Erste Testentwürfe sehen ein Hochhaus mit maximal 15 Geschossen bzw. 45 Metern als durchaus verträglich fürs Stadtbild. Nach Ansicht des Planungsreferats könnte mit einem solchen Hochpunkt an der Kreuzung sogar ein richtiger Orientierungspunkt entstehen.
„Wenn der Hochpunkt im Bebauungsplan und in der Ausschreibung für den Architekturwettbewerb steht, dann kommt er auch“, glaubt BA-Chef Robert Kulzer (SPD).
Die P+R-Anlage hat derzeit etwa 260 Kfz- und rund 80 Fahrrad-Stellplätze. Sie sollen künftig in einer Tiefgarage untergebracht werden. Teile des Berg-am-Laimer Bezirksausschusses könnten sich auch nur 100 Plätze dort vorstellen.
„Wenn wir P+R am Michaelibad verhindern, fahren die Leute vermutlich weiter zur Anlage am Innsbrucker Ring oder noch weiter Richtung Stadt, dann haben wir am Ende mehr Verkehr als weniger“, warnte hingegen CSU-Sprecher Fabian Ewald. Zudem stünden dort auch immer Bürger aus der näheren Umgebung, die nicht so gut ans ÖPNV-Netz angeschlossen sein. Wünschenswert wäre aber natürlich, den Pendlerverkehr aus dem Umland frühzeitig außerhalb der Stadtgrenzen abzufangen.
Ein weiterer Wunsch: Eine möglichst frühzeitige Bürgerbeteiligung. Seine Stellungnahme zum neuen Bebauungsplan und zum Wettbewerb will der Bezirksausschuss erst abgeben, wenn er die Meinungen der Bürger gehört hat.