13. Januar 2022
Nach der jahrelangen Odyssee um den Bau einer griechischen Schule in Berg am Laim hatte der Bezirksausschuss bereits im Juni 2019 mehrere Fragen zum weiteren Vorgehen an die damalige Bildungsreferentin Beatrix Zurek (SPD) gestellt. Nach rund zweieinhalb Jahren hat ihr Amtsnachfolger Florian Kraus (Grüne) nun geantwortet.
Demnach verfolgt die Landeshauptstadt München noch immer den Plan, auf dem Grundstück eine Erweiterung des Michaeligymnasiums zu errichten. Für wie viele Schüler, ist bislang jedoch nicht bekannt. Gleichzeitig soll eine griechische Schule für 500 Kinder entstehen. Ein Haus für Kinder findet nach Auskunft des Referenten jedoch keinen Platz. Mit einer Fertigstellung sei frühestens ab 2029 zu rechnen.
Die Antworten im Wortlaut:
„Frage 1: Wie viele Schüler finden in den beiden nun geplanten Schulteilen (Erweiterung des Michaeli-Gymnasiums, Griechische Schule) jeweils Platz?
Die Fertigstellung/Inbetriebnahme der beiden Gebäudeteile an der Hachinger-Bach-Straße ist derzeit für 2029 ff. geplant. Eine Aussage darüber, wie viele Schüler*innen im Erweiterungsbau des Michaeli-Gymnasiums Platz finden werden, kann erst nach weiterer Konkretisierung der Planungen erfolgen.
Der zwischen dem Kommunalreferat und der Republik Griechenland am 31.05.2019 geschlossene und am 26.06.2019 mit nichtöffentlichem Beschluss der Vollversammlung beschlossene zweite Nachtragsvertrag enthält die Regelung, dass maximal 500 Schüler*innen in der Griechischen Schule untergebracht werden dürfen.
Frage 2: Wird das Michaeli-Gymnasium durch die Erweiterung neben dem bestehenden naturwissenschaftlich-technischen und dem sprachlichen Zweig um eine weitere Ausbildungsrichtung ergänzt?
Die Ausbildungsrichtungen legt der Ministerialbeauftragte für Gymnasien in München in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Kultusministerium und der jeweiligen Schule fest. Die Landeshauptstadt München hat auf diese Entscheidung keinen Einfluss, das Referat für Bildung und Sport kann nur beratend zur Verfügung stehen.
Frage 3: Wie sieht der Zeitplan für die Realisierung des Schulgebäudes aus?
Aufgrund der schwierigen Haushaltssituation musste der Schulbau an der Hachinger-Bach-Straße – Erweiterung Michaeli-Gymnasium und Griechische Schule – verschoben werden. Derzeit ist die Fertigstellung/Inbetriebnahme für 2029 ff. geplant.
Frage 4: Kann das ursprünglich vorgesehene und dringend benötigte Haus für Kinder nach wie vor auf dem Grundstück realisiert werden? Wenn ja, mit welchen Kapazitäten? Wenn nein, gibt es hierfür einen Ersatzstandort im Stadtbezirk Berg am Laim?
Eine Kindertageseinrichtung kann voraussichtlich auf dem Grundstück am Hachinger Bach nicht untergebracht werden. Ein konkreter Ersatzstandort kann für diese Kindertageseinrichtung nicht benannt werden, vielmehr ist an dieser Stelle auf die derzeit laufenden Kita-Planungen, z.B. an der St.-Michael-Straße, an der Halserspitzstraße, an der Truderinger Straße sowie an der St.-Veit-Straße zu verweisen, die zu einer Entspannung der Betreuungssituation in Berg am Laim beitragen werden.
Frage 5: Wie gedenkt die Stadtverwaltung die verkehrliche Erschließung der beiden Schulteile angesichts der geplanten Schülerzahl zu lösen, sodass die Mehrbelastung für die Hachinger-Bach-Straße minimiert wird?
Die Schüler*innen des Michaeli-Gymnasiums nutzen in der Regel den ÖPNV, kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Dies wird auch für die zukünftigen Schüler*innen des Erweiterungsbaus des Gymnasiums gelten. Für die Schüler*innen der Griechischen Schule werden weiterhin Bushaltestellen an der Heinrich-Wieland-Straße vorgehalten (s. Entwurf Bebauungsplan Nr. 2152). Die pflichtigen Stellplätze für die Lehrkräfte der beiden Schulen werden entsprechend den Festlegungen des Pilotprojektes um 50% gegenüber der Stellplatzsatzung reduziert und in dieser Anzahl nachgewiesen. Eine Mehrbelastung für die Hachinger-Bach-Straße wird sich folglich kaum ergeben.
Frage 6: Bleibt der Durchgang für Fußgänger- und Radfahrer von der Hachinger-Bach-Straße über die Langkofelstraße in den Michaelianger weiterhin gewährleistet?
Eine Schließung des Durchgangs ist nicht vorgesehen. Dieser Durchgang ist auch für die gute Erschließung des Michaeli-Gymnasiums für Fußgänger*innen und Radfahrende notwendig.
Frage 7: Inwiefern wird mit Michaeli-Gymnasium, Griechischer Schule, Grundschule an der St.-Veit-Straße und dem Sportplatz des FC Phönix ein Campus-Konzept mit gemeinsamen Nutzungen der Freiflächen verwirklicht?
Der Sportplatz des FC Phönix weist nur Fußballfelder auf. Der Vertrag mit dem FC Phönix ermöglicht die Mitnutzung der Fußballfelder für den Schulsport. Ein Campus-Konzept im klassischen Sinn ist damit nicht umsetzbar. Künftig ist es beabsichtigt, diese Fußballfelder verstärkt im Rahmen des Schulsports zu nutzen. Die sonstigen Freiflächen der Schulen, Pausenhöfe sowie Allwetterplätze und Laufbahnen müssen auf den jeweils eigenen Schulgrundstücken untergebracht werden.
Frage 8: Welche neuen Räumlichkeiten entstehen mit dem Schulbau für den benachbarten Sportverein FC Phönix und in welchem Zeitrahmen?
Gemäß einem zwischen dem FC Phönix und dem Geschäftsbereich Sport des Referates für Bildung und Sport abgestimmten Nutzungskonzepts soll das neue Vereinsheim des FC Phönix in den Schulneubau baulich integriert werden, um sowohl das Grundstück optimal ausnutzen zu können als auch Ressourcen zu schonen.“