Hansjakobstraße

24. Oktober 2018

Den Verkehr in der Hansjakobstraße beruhigen: Um dieses Ziel zu erreichen, hatte der Bezirksausschuss Berg am Laim im Juli auf Initiative von CSU-Fraktionssprecher Fabian Ewald die Errichtung von zwei Fahrbahnverengungen gefordert. Die Beobachtung: Zu oft ignorieren Fahrzeuge sowohl die Geschwindigkeitsbegrenzung, als auch die im vergangenen Jahr erst eingeführte Rechts-vor-Links-Regelung. Die Straße mit ihrem breiten Straßenprofil und geraden Verlauf sei nicht auf dem ersten Blick als Tempo 30-Zone zu erkennen.

Zumindest in einem Teil bestätigte das Kreisverwaltungsreferat diese Beobachtung nun: So habe es bereits mehrere Unfälle gegeben, die auf eine Missachtung der Rechts-vor-Links-Regelung zurückzuführen seien. Auch wenn die Geschwindigkeitsmessungen zwar insgesamt „noch unauffällig“ sein, bestehe eine überdurchschnittliche Unzufriedenheit der Anwohner mit der Situation, auch habe die Straße „Schulwegrelevanz“.

Hansjakobstraße
In der Hansjakobstraße wünscht sich der Bezirksausschuss Fahrbahnverengungen. Foto: Unser Berg am Laim

Fahrbahnverengungen seien daher eine gute Möglichkeit zur Geschwindigkeitsreduzierung und zur Verhinderung einer regen Nutzung als Umfahrung. Soweit konnte dies auch der Bezirksausschuss in seiner letzten Sitzung noch unterstreichen.

Die Folgerung des Kreisverwaltungsreferat stieß dann jedoch auf deutliches Missfallen: Denn statt bauliche Fahrbahnverengungen zu errichten, schlägt die Stadtverwaltung die Einführung von Schrägparken in drei jeweils etwa 25 Meter langen Abschnitten der Straße vor. Auch dadurch könne der Straßenquerschnitt verringert werden.

„Das ist für uns überhaupt nicht zielführend“, stellte Initiator Ewald dazu fest. Die Radfahrer nach der Entfernung der Radwege gegen das Votum des Bezirksausschusses erst auf die Straße zu schicken und diese nun auch nicht durch Schrägparken massiv zu gefährden, diesem Vorschlag des Referats konnte im Gremium keiner etwas abgewinnen. Ein Ersatz für die geforderten baulichen Fahrbahnverengungen könne das in keinem Fall sein.

„Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob böse Absicht dahintersteckt oder ob sie unsere Vorschläge einfach falsch verstehen“, kommentierte der BA-Vorsitzende Robert Kulzer (SPD) den Vorgang. „Schrägparken können sie ja machen – aber nur, wenn sie uns vorher auch die Radwege zurückgeben“, ergänzte Verkehrsausschusssprecher Hubert Kragler (Grüne) süffisant.

Am Ende sprach sich der Bezirksausschuss einstimmig gegen den städtischen Lösungsvorschlag und das Schrägparken aus. Im Rückschreiben soll nun nochmals der Wunsch nach einer baulichen Lösung dem Referat verständlich gemacht werden.