Simulation Riesenrad Werksviertel

19. September 2018

In Wien, London und Paris gehören Riesenräder längst zur städtischen Skyline. Nun dreht auch München am Rad. Im Werksviertel geht ab Ostern 2019 ein Riesenrad in Betrieb. So lange, bis auf dem Areal der Bau des neuen Münchner Konzerthauses beginnt.

Es ist eine Zwischennutzung der ungewöhnlichen Art, die sich Unternehmer und Werksviertel-Mitte-Eigentümer Werner Eckart gemeinsam mit der Firma Maurer ausgedacht haben. Das Münchner Stahlbau-Unternehmen Maurer SE mit Sitz am Frankfurter Ring ist weltweit anerkannter Hersteller von Riesenrädern und Achterbahnen.

Gondel
Eine Gondel des Riesenrads. Foto: Unser Berg am Laim

Mit dem R80XL, entworfen vom bekannten holländischen Riesenrad-Designer Ronald Bussink, gehört auch das laut Guiness-Buch der Rekorde „größte transportable Riesenrad der Welt“ zum Angebot. So ein Exemplar soll ab Februar im Münchner Werksviertel aufgebaut werden. Es hat eine Höhe von 78 Metern und einen Durchmesser von 74 Metern. Insgesamt 27 vollklimatisierte Zeppelin-Gondeln – Erbauer Bussink spricht von Kapseln – sind daran befestigt, jede für bis 16 Passagiere. Eine davon ist als VIP-Kabine ausgestattet und kann für Events inclusive Catering gebucht werden. Die Sitzbank kann zum Tisch nach oben gefahren und als Dinnertisch genutzt werden, man kann aber auch eine Bar daraus machen.

Insgesamt können abhängig von der Drehgeschwindigkeit bis zu 1700 Besucher die Stunde mit den Rad transportiert werden. Geplant ist eine Fahrtzeit von etwa 30 Minuten.

Es entsteht im Werksviertel keine Volksfest-Attraktion wie das Riesenrad auf der Wiesn, „es ist ein Aussichtsrad“, sagt Christian Braun, Vorstand von Maurer SE. „Es ist meine Vision, unser WOM (Wheel of Munich) zu einem Wahrzeichen von München zu machen.“ Natürlich werde es eine touristische Attraktion, aber darüber hinaus soll es „auch den Münchnern Freude machen“.

Simulation Riesenrad Werksviertel
Simulation des Riesenrads im Werksviertel

Eckart glaubt an einen Mehrwert fürs Werksviertel, für München und den Freistaat. „Durch das Riesenrad sieht man schon von weitem, wo das Werksviertel und das neue Konzerthaus entstehen.“ Bayerns Bauministerin Ilse Aigner (CSU) hat die Zwischennutzung bereits abgesegnet. Für Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ist es ein weiteres Mosaiksteinchen zur Attraktivität Münchens. „Das wird sicher spannend!“

Der Aufbau soll im kommenden Februar beginnen, zu den Osterferien soll das Münchner Rad in Betrieb gehen.

Der Fahrpreis wird sicher über 8 Euro (so viel kostet das Riesenrad auf dem Oktoberfest), aber weit unter dem Preis des Londoner Riesenrads von umgerechnet über 30 Euro liegen. Der genaue Preis wird zusammen mit dem Betreiber festgelegt, mit dem derzeit noch verhandelt wird.

Ein Teil des Geldes soll an soziale Einrichtungen gespendet werden, unter dem Motto „turn for good“. Wie lange das Riesenrad genau stehen bleibt, ist derzeit noch unklar. Sicher ist nur: „Wir sind weg, wenn der Konzerthaus-Bau beginnt.“