Bauvorhaben an der Truderinger Straße

26. Juli 2018

Die zu hohe bauliche Dichte, ein störendes 50-Meter-Hochhaus und massive Mängel an der Verkehrsinfrastruktur: Nur einige Kritikpunkte an der geplanten Bebauung auf dem Acker an der Truderinger Straße in Berg am Laim, die von rund 70 Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung der CSU vorgetragen wurden.

Truderinger Straße Diskussion
Das Podium: Landtagsabgeordneter Robert Brannekämper, der Berg am Laimer CSU-Fraktionssprecher Fabian Ewald (l.) und der Verkehrssprecher aus Bogenhausen Peter Reinhardt (m.). Foto: Unser Berg am Laim

Die örtlichen Mandatsträger, der Landtagsabgeordnete Robert Brannekämper, der Verkehrssprecher im Bezirksausschuss Bogenhausen Peter Reinhardt und der Fraktionssprecher im Bezirksausschuss Berg am Laim Fabian Ewald hatten zu der gut besuchten Veranstaltung eingeladen.

Eine Woche zuvor hatte bereits die offizielle Erörterungsveranstaltung der Landeshauptstadt München stattgefunden, die bei zahlreichen Bürgern mehr Zweifel hervorrief, als sie ihnen nehmen konnte. Und am Dienstag dann hatte der Bezirksausschuss seine Stellungnahme verabschiedet, in der er neben zahlreichen Detailpunkten eine Begrenzung der Geschossfläche und der Wohneinheiten sowie die Vorlage des Verkehrsgutachtens forderte.

Den aktuellen Stand bewertete Ewald so: „Als CSU-Fraktion im Bezirksausschuss haben wir den Eindruck, dass die Bürgerinnen und Bürger das Bauvorhaben in der jetzigen Form und mit dem aktuellen Entwurf nicht wollen. Nicht nur ist die Dichte deutlich zu hoch bemessen, auch ist die Verkehrsproblematik überhaupt nicht gelöst.“ Im Bezirksausschuss habe man daher die Forderung nach einer Reduzierung und Begrenzung durchgesetzt. „Klar muss sein: Es kann nur so viel gebaut werden, wie die verkehrliche Infrastruktur hergibt. Das wird der entscheidende Punkt sein.“, so der Fraktionssprecher weiter.

Brannekämper lenkte den Blick auf die Gesamtentwicklung: „An diesem Bauvorhaben zeigt sich wieder einmal: Es müssen auch die Städte und Gemeinden in der Region rund um München verstärkt in die Pflicht genommen werden, um den Druck auf München zu reduzieren und das rapide Wachstum zu verlangsamen“, befand der abgeordnete, der die Stadtbezirke Bogenhausen und Berg am Laim im bayerischen Parlament vertritt. Und zum konkreten Bauvorhaben: „Solange die Stadt die nötige Verkehrsinfrastruktur nicht nachweisen kann, dürfte sie an dieser Stelle eigentlich gar keine Bebauung genehmigen. Die jetzt geplanten Betonschuhschachteln und ein Turm mit 50 Metern Höhe passen schlichtweg nicht ins Umfeld und zerstören die gewachsene Struktur Berg am Laims!“

Reinhardt, der im Herbst für den Bezirkstag von Oberbayern kandidiert, verwies auf die großräumige Situation im Münchner Osten: Nicht nur auf dem Acker an der Truderinger Straße, sondern auch an der Eggenfeldener Straße in Bogenhausen und im Quartier Baumkirchen Mitte werde noch gebaut, zudem verdränge die Verkehrsberuhigung in Trudering weiteren Verkehr nach Berg am Laim. Die Grün- und Erholungsflächen würden zugleich immer weniger. Die „Salamitaktik“, die zuvor Ewald der Stadtverwaltung vorgeworfen hatte, kannte Reinhardt auch aus Bogenhausen: „Auch hier haben wir schon bei des Öfteren erlebt, dass sich der Umfang von Bauvorhaben immer weiter gesteigert hat.“

Volles Zelt
Das Zelt war voll. Foto: Unser Berg am Laim

Am Ende der Veranstaltung wurde nach ausführlicher Diskussion klar, dass die Betroffenen dies nicht hinnehmen möchten. Die Empfehlung der Mandatsträger: „Formieren Sie sich, organisieren Sie sich. Unsere Unterstützung ist Ihnen sicher – und auch wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen, wenn es darum geht, Ihren Anliegen an den entscheidenden Stellen Gehör zu verschaffen!“

Zur Abstimmung der nächsten konkreten Schritte werde man sich in Kürze erneut mit den Bürgern treffen.