Jugenddenkmalpreis

17. Juli 2018

Grund zur Freude für die Grundschule an der Berg-am-Laim-Straße: Die Schule wurde jetzt mit dem Jugenddenkmalpreis des Vereins Kulturerbe Bayern e.V. sowie der Dr. Erich und Elisabeth Schosser-Stiftung ausgezeichnet. Damit hat sich die Schule gegen rund 50 weitere Vorschläge aus ganz Bayern durchgesetzt. Nun darf man sich in Berg am Laim über 1000 Euro Preisgeld freuen.

Jugenddenkmalpreis
Preisübergabe durch Stifterin Elisabeth Schosser (3.v.r.) an Schulleiter Dr. Michael Hoderlein (r.v.l.) im Beisein des Landtagsabgeordneten Robert Brannekämper (l.). Foto: Kulturerbe Bayern

Gemeinsam mit Schülern des Otto-Steiner-Förderzentrums hatten die Schüler und Lehrkräfte im Rahmen eines inklusiven Projekts einen interaktiven Mitmach-Führer von Kindern für Kinder für das Berg am Laimer Wahrzeichen, die Kirche St. Michael, erstellt.

Damit „konnten die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung des gebauten Erbes als Ausdruck unserer gemeinsamen Geschichte erfahren“, so die Stiftung in ihrer Urkunde, die im Rahmen einer Feierstunde von der Stifterin und Vorsitzenden Elisabeth Schosser an die Schule übergeben wurde. Mit dem Kirchenführer sei ein nachhaltiges Hilfsmittel entstanden, das auch bei künftigen Schülergenerationen die Begeisterung für das Denkmal zu wecken vermag.

„Dieses Projekt hätte meinem Mann ganz besonders gut gefallen“, war sich Schosser sicher. Sie hatte die Stiftung im Gedenken an ihren im Jahr 2013 verstorbenen Ehemann Erich eingerichtet. Der langjährige Landtagsabgeordnete gehörte zu den geistigen Gründungsvätern des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes. Die Förderung des Denkmalpflegegedankens bei der jungen Generation lag im dabei ganz besonders am Herzen.

Kirchenführungen
In kleinen Gruppen stellten die Viertklässler das Kirchenrätsel vor und bereiteten den Erwachsenen mitunter Kopfzerbrechen. Foto: Kulturerbe Bayern

Zu diesem besonderen Anlass konnte Schulleiter Dr. Michael Hoderlein neben lokalen Vertretern aus der Kirche, Bezirksausschuss und weiteren Institutionen auch den Landtagabgeordneten Robert Brannekämper begrüßen.

Brannekämper, selbst Mitglied im Kuratorium und Architekt, lobte in seinem Grußwort das Projekt. Die Kinder hätten gelernt, was auch für jedes Architekturstudium wichtig sei: „Sehen lernen – die Fähigkeit, Gebäude systematisch anzusehen, sie zu begreifen und zu beschreiben“. Damit habe man ein nachhaltiges Bewusstsein für den Wert von Denkmälern geschaffen und deutlich gemacht, „dass Denkmalschutz nicht nur eine staatliche Aufgabe ist.“

Die Feierstunde, die von Aufführungen der Arbeitsgruppe Mundart musikalisch umrahmt wurde, wurde anschließend mit Führungen in der Kirche St. Michael abgerundet – natürlich unter Regie der Kinder. Die Erwachsenen zeigten sich beeindruckt vom ansteckenden Enthusiasmus der Kinder und waren sich einig, dass es sich bei der Grundschule Berg am Laim um einen mehr als würdigen ersten Preisträger des Jugenddenkmalpreises der Schosser-Stiftung handelt.