Streuobstwiese

5. März 2019

Eine Wiese, auf der sich Käfer, Bienen und Schmetterlinge wohlfühlen und die nur zweimal im Jahr gemäht wird, will das Gartenbaureferat im Michaelianger anlegen. Grundsätzlich eine gute Idee, findet man im Bezirksausschuss Berg am Laim. Einwände haben etliche Stadtteilpolitiker allerdings gegen den Standort für die geplante Langgraswiese. Denn die Stadt hat dafür die zentrale Aufenthalts- und Liegewiese im Michaelianger im Visier, die im Sommer zum Spielen und Erholen für Jung und Alt dient.

„Nicht diese gut genutzte Wiese“, erklärte CSU-Sprecher Fabian Ewald in der jüngsten Sitzung. Warum der Gartenbau Randstücke ausdrücklich ablehnt, ist ihm unverständlich. Das Argument, die seien schwerer zu mähen, ziehe nicht, da die Areale ohne Bäume doch sehr viel einfacher zu bearbeiten seien.

Auch die SPD würde lieber mehrere kleine Flächen mit Langgras aufwerten. Allein die Grünen plädierten mit Verweis auf das erfolgreiche Volksbegehren „Rettet die Bienen“ für den städtischen Vorschlag. Man könne den Menschen doch wenigstens die halbe Wiese wegnehmen, so Hubert Kragler (Grüne). „Es gibt genug Plätze für Menschen, hier könnte man testweise der Artenvielfalt eine Chance geben.“

Am Ende lehnte die BA-Mehrheit es jedoch ab, die östliche Hälfte der zentralen Wiese mit Langgras zu bepflanzen. Für die nördlichen Randbereiche entlang des Hauptwegs gab’s hingegen große Zustimmung.

Streuobstwiese
Aus einer Wiese mit einzelnen Obstbäumen möchte die CSU eine veritable Streuobstwiese mit Langgras- und Wildblumenbewuchs machen. Foto: Unser Berg am Laim

Einstimmig ging anschließend die Forderung der CSU durch, den Wiesenabschnitt, der sich auf Höhe des Zebrastreifens westlich an die St.-Michael-Straße anschließt, zu einer öffentlichen Streuobstwiese mit Langgras- und Wildblumenbewuchs zu machen. Neben den bereits vorhandenen Bäumen sollen zusätzliche Obstbäume gepflanzt und mit Schildern bezeichnet werden. Auch alte Sorten könnten hier einziehen.

Auf derartigen naturnahen Streuobstwiesen könnten mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten leben. Die Berg am Laimer könnten hier ein Stück Natur persönlich erleben und gleichzeitig saisonale Obstsorten direkt vor ihrer Haustür beziehen, so Antragsteller Thomas Höhler (CSU).