Grundstück Gleisdreieck

5. Februar 2018

Dass Berg am Laim auf Dauer eine fünfte Grundschule benötigt, darüber herrscht im Bezirksausschuss fraktionsübergreifend Einigkeit. Denn: Dass das Einwohnerwachstum in den kommenden Jahren nachlässt, sei nicht zu erwarten, so die Begründung von Alexander Friedrich (SPD), dem Vorsitzenden des Unterausschusses Bildung, für eine entsprechende Initiative in der Januar-Sitzung des Lokalparlaments. Der aktuell geplante Bau zweier weiterer Grundschulen reiche da auf Dauer nicht aus – zu diesem Schluss sei zumindest der Unterausschuss gekommen. Daher müsse man zeitnah einen Standort für Grundschule Nummer Fünf finden und dort die planungsrechtlichen Voraussetzungen schaffen, so Friedrichs Forderung. Insbesondere der Norden Berg am Laims verfüge bislang schließlich über keine eigene Grundschule.

Trotz Konsens in der Sache entwickelte sich in der Folge dennoch eine lebhafte Diskussion: Wie kann man am Ende auch die Stadtverwaltung am wirkungsvollsten von dieser lokalen Folgerung aus den Zahlen zur Schulentwicklung überzeugen? Wie das städtische Referat für Bildung und Sport dazu bringen, die weiteren Schritte in die Wege zu leiten?

Für Friedrichs Stellvertreter im Bildungsausschuss Fabian Ewald (CSU) war klar: Wenn das Gremium bereits im Antrag mit möglichen Standorten aufwarten könnte, würde man damit Druck erzeugen und die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöhen.

Grundstück Truderinger Straße
Neben dem Gleisdreieck könnte auch ein Grundstück zwischen Bahn und Bosch infrage kommen. Foto: CSU

Konkret schlug Ewald zwei Standorte vor: Ein langgezogenes Areal zwischen dem Bosch-Werk an der Truderinger Straße und den S-Bahngleisen sowie eine Fläche im Gleisdreieck an der Thomas-Hauser-Straße, auf der auch der ESV München Ost künftig seinen neuen Fußballplatz nebst Betriebsgebäuden erhalten soll. „Diese Fläche wäre mit etwa 3,6 Hektar groß genug für Sport und Schule – und die Erschließung muss ohnehin verbessert werden, wenn dort Sporstätten entstehen“, fasste Ewald die Position seiner Fraktion zusammen. Denkbar sei auch, die städtische Kfz-Verwahrstelle zu verkleinern, wenn statt großer Parkplätze ein Parkhaus gebaut würde, und so den Eingriff in die Grünfläche im Gleisdreieck zu minimieren.

Die SPD und ihr Fraktionssprecher Torsten Bötzow jedoch hielten dagegen: Die Erschließung sei in beiden Fällen nicht einfach, zudem sei zu befürchten, dass der Nachbarbezirk Trudering-Riem von einem Schulneubau auf diesen bislang unbebauten Grünflächen mehr profitiere als Berg am Laim. „Die Vorschläge überzeugen mich daher nicht“, so Bötzow. Dem pflichtete auch Grünen-Sprecherin Brigitte Schulz bei. Dass Berg am Laim einen weiteren Schulstandort benötige, sei aber klar.

Auf die eingereichte Initiative ohne Standortnennung konnte sich der Bezirksausschuss im Ergebnis dennoch ohne Gegenstimme verständigen. Schließlich bestehe im Kernanliegen ja Einigkeit, erklärte die CSU – auch wenn Erfolgsaussichten wohl erst dann gegeben seien, wenn sich der Bezirksausschuss auch auf konkrete Vorschläge einigen könne.