Werk 7 Außenansicht

24. Oktober 2017

Jetzt kriegt auch München ein eigenes Musical-Theater! Es zieht in die frühere Pfanni-Kartoffellagerhalle im Berg-am-Laimer Werksviertel. Am 23. Januar 2018 ist Premiere. Für zwei und mehr Jahre soll „Fack ju Göhte – se Mjusicäl“ gespielt werden.

Präsentation der Musical-Bühne
Präsentation der Musical-Bühne im Werk 7 durch Werner Eckart (Otec) und Uschi Neuss (Stage Entertainment). Foto: Unser Berg am Laim

„Zuerst kommt das Stück, das das Publikum begeistern soll“, erklärt Uschi Neuss. Die Geschäftsführerin von „Stage Entertainment“ hat sofort zugegriffen, als das Angebot kam, den erfolgreichen Kinofilm in ein Musical zu übersetzen und daraus ein Live-Theatererlebnis zu machen. Aber: „So ein Stück braucht eine Heimat.“

Vor fast einem Jahr machte man sich dazu auf die Suche. „Dann sind wir hier gelandet und alles, was wir da erlebt haben, war Klasse“, schwärmt Neuss. Deshalb der Entschluss: „Nur hier ist es richtig, nur hier soll es sein.“

 

Hier – das ist das Werksviertel in Berg am Laim. Das Werk 7 wird derzeit für das Theater hergerichtet. Früher lagerte Pfanni dort etwa 4.600 Tonnen Kartoffeln in einer Höhe von fünf Metern. Später wurde es als Beachvolleyball-Halle, für Ausstellungen und als Lagerfläche zwischengenutzt.

Der Stahlbetonbau ist inzwischen saniert und steht als Rohbau den Theatermachern zur Verfügung. „Eine Herausforderung“, so der verantwortliche Technikchef von „Stage Entertainment“, Nils Lunow, zu. Er hat schon die Zeltbühne für den „König der Löwen“ in Hamburg entwickelt und das IMAX-Kino am Potsdamer Platz in Berlin musicaltauglich umgebaut. Die alte Halle zum Musical-Theater zu machen, „das ist `ne Challenge, das wird nicht einfach“. Schließlich kann es kein „Guckkasten“ werden, weil mitten in der Halle eine Reihe tragender Pfeiler stehen. Zudem fehlen die klassischen Theater-Nebenflächen und es ist kleiner als alle bisherigen Stage-Standorte. In Berg am Laim werde es also „ein bisschen anders als alles, was wir vorher gemacht haben“.

Musical-Bühne innen
So soll das Musical-Theater einmal aussehen. Grafik: Stage Entertainment

Lunow zieht eine zweite Ebene über der Bühne ein, auf der dann Garderoben, Werkstätten, Büros und mehr sitzen werden. Das Eingangs- und Pausen-Foyer wird untendrunter rund um den Bühnenraum Platz finden. Kreativität ist auch bei Technik und Licht gefragt. Die insgesamt 700 Zuschauerplätze werden so angeordnet, dass man von drei Seiten aufs Bühnenbild gucken kann – kompliziert auch für die Mitspieler, so Lunow.

Otec-Eigentümer und Pfanni-Erbe Werner Eckart hat in die Revitalisierung der Halle rund 3,6 Millionen Euro investiert, „Stage Entertainment“ gibt nochmal 2,1 Millionen Euro für den Ausbau aus.

Am 23. Januar 2018 ist Premiere. Gespielt wird achtmal die Woche. „Jedes Mal live, jedes Mal anders“, sagt Neuss. Das neue Musical-Theater in München sei eine „Herzensangelegenheit“. Die Geschäftsführerin glaubt, dass das „Abenteuer Musical München“ im Werksviertel klappen wird und hat nun nicht mehr ganz so viel Angst vor Bayerns Landeshauptstadt. „Ich freue mich sehr auf dieses Viertel, ich finde es toll, eine sehr inspirierende Umgebung mit einer ganz besonderen Atmosphäre.“