Berg-am-Laim-Straße

23.07.2020

Mit der knappen Mehrheit von nur einer Stimme hat der Bezirksausschuss den Antrag auf eine Pop-up-Fahrradspur auf der Berg-am-Laim-Straße abgelehnt. Dabei zweifelten auch einige Stadtteilpolitiker der Grünen an der Idee der örtlichen SPD. „Wenn der bestehende Radweg dafür wegfällt, bin ich dagegen“, erklärte Brigitte Schulz (Grüne). Unsichere Fahrradfahrer würden sich mit Lkws auf der einen und Parkern auf der anderen Seite oft unwohl fühlen, ergänzte ihr Kollege Manuel Weiß. „Ich bin auch nicht so begeistert, würde es aber gern mal ausprobieren“, so Hubert Kragler (Grüne).

Berg-am-Laim-Straße
Der Einrichtung einer Pop-up-Radspur auf der Berg-am-Laim-Straße hat der Bezirksausschuss nicht zugestimmt. Foto: Unser Berg am Laim

Die SPD verwies in ihrem Antrag auf die Corona-Pandemie, seit der viele Bürger wegen des Infektionsrisikos statt in öffentliche Verkehrsmittel lieber aufs Rad steigen würden.

Um dieses Mehraufkommen bewältigen zu können, sollte auf der Berg-am-Laim-Straße (zwischen Baumkirchner- und Riedgaustraße bzw. Annabrunner Straße) die jeweils rechte Spur in jede Fahrrichtung für den motorisierten Verkehr gesperrt und dem Radverkehr „zunächst befristet“ zur Verfügung gestellt werden. Der jetzige Radweg könnte zusammen mit dem Bürgersteig zur Fußgänger-Fläche werden. Die Parkplätze könnten zunächst bestehen bleiben.

Mit dem Vorwand Corona springe die SPD auf einen fahrenden Zug auf, „allerdings viel zu spät“, so Stadtrat Fabian Ewald (CSU). Solch eine Kurzzeit-Radlspur, die in zwei Monaten wieder abgebaut werden, sei rausgeworfenes Geld und in den finanziell schwierigen Zeiten der Stadt bedenklich.

Auch als Test für eine langfristige Fahrspurensperrung sei der Vorschlag nicht geeignet. Eine realistische Probephase müsse in einer „absolut ungünstigen Situation im Winter“ liegen, aber nicht in den Sommerferien, wenn alle gern radeln, meinte Ewald. So sei es eine reine „Schönwetter-Investition“. CSU-Fraktionssprecher Thomas Höhler befürchtete zudem, dass sich der Stoßverkehr morgens und abends sowie der Stau an den Abbiegestellen deutlich verlängern. „Die CSU-Fraktion ist nicht bereit, dies den Anwohnern zuzumuten.“ Problematisch sei bei einer einspurigen Berg-am-Laim-Straße auch die Bildung einer Rettungsgasse.