Gleisdreieck

9. September 2019

Weil das Areal an der Truderinger Straße bebaut werden soll, muss der Eisenbahnersportverein (ESV) München-Ost mit seinen Fußballern auf ein anderes Gelände umziehen. Nun hat der Berg-am-Laimer Verein bei der Stadt Baupläne für einen Ersatz-Platz inklusive Gebäude für Umkleiden und Duschen eingereicht. Standort: Eben jenes Gebiet im Berg am Laimer Gleisdreieck, in dem die Bahn den Bau der Güterzug-Verbindungen Truderinger/Daglfinger Kurve und Truderinger Spange plant.

Der ESV will damit Tatsachen schaffen. Und zwar bevor die Bahn anrückt. Das machte ESV-Vorstand Josef Koch in der Feriensitzung des Bezirksausschusses Berg am Laim deutlich. „Mir war es wichtig, dass wir als Erster den Finger gehoben haben.“ Bei der Lokalbaukommission liege nach seinen Informationen bislang von der Bahn keine Planung vor. „Es ist momentan schwierig, solange sich die Bahn nicht äußert.“ Aber: „Wir können anfangen, wir haben die Kohle dafür.“

Zudem kann der ESV nicht länger warten. Zum Jahresende muss er die Fußballplätze an der Truderinger Straße räumen. Ob es vielleicht eine Verlängerung geben könnte, ist derzeit unklar. Auch sein Ausweichplatz und der Tennisplatz an der Kronstadter Straße wurde ihm gekündigt – von der Bahn, die dort ihre S-Bahn-Abstellanlage erweitern will. Übergangsweise will er mit in die Bezirkssportanlage an der Fehwiesenstraße einziehen. Doch dort stehen schon andere Vereine an, außerdem sind hier im Zusammenhang mit dem neuen Campus-Ost ebenfalls Baumaßnahmen geplant. Zur kommenden Saison will der ESV deshalb mit den Bauarbeiten fertig werden.

Josef Koch geht davon aus, die Baugenehmigung für die ESV-Planung problemlos zu erhalten. Das Gelände gehöre der Stadt, zudem habe der Verein schon mal einen gültigen Vorbescheid für ein Bauvorhaben auf diesem Gebiet gehabt. Die Sportler möchten ihren Fußballplatz gerne nahe der Thomas-Hauser-Straße anlegen. „Das bedeutet kürzere Wege“. Damit wird die neue Zufahrt billiger. Letztendlich würde das auch den Alternativ-Vorschlag stützen, den die Anwohnerinitiative für den Bau der Bahnstrecken erarbeitet hat. „Eine Lage zwischen drei Gleissträngen wäre auch problematisch“, findet BA-Chef Robert Kulzer (SPD).

Entstehen sollen ein kleiner Kunstrasenplatz sowie ein Gebäude mit vier Umkleiden und Duschen. Man habe die Pläne abgespeckt, erzählt der Vorstand. Ursprünglich seien ein doppelt so großes Gebäude sowie zusätzlich ein großer Rasenplatz geplant gewesen. In Summe schwer finanzierbar für den Verein. Das Gebäude musste zudem aufgrund gewisser Bauauflagen für das Gebiet verkleinert werden.

Im Bezirksausschuss befürwortet man die ESV-Pläne. „Es ist nicht unsere Aufgabe, die Bahninteressen zu vertreten, die bisher ja auch nur reichlich unkonkret geäußert wurden“, so CSU-Sprecher Fabian Ewald.