Trinkbrunnen

9. Februar 2018

Viele Berg am Laimer dürften ihn kennen, den historischen Trinkbrunnen am Grünen Markt: Mit der Neugestaltung des Stadtteilzentrums kam im April 2014 auch dieser sogenannte „Bertschbrunnen“ an den Grünen Markt.

An den zum Anfang des vorigen Jahrhunderts vom städtischen Baurat Wilhelm Bertsch (1865-1916) – zugleich Namensgeber der in der Nähe des Stadtteilzentrums befindlichen Bertschstraße – gestalteten grünen Brunnen hatten sich die Münchner bereits in früheren Zeiten mit städtischem Wasser erfrischen können. Insgesamt sieben Brunnen dieses Modells befinden sich über das Stadtgebiet verteilt noch heute im Besitz der Landeshauptstadt München.

Trinkbrunnen
Viele Berg am Laimer dürften den „Trinkbrunnen“ am Grünen Markt kennen. Foto: Unser Berg am Laim

So war man auch im Bezirksausschuss hocherfreut, dass die Stadtverwaltung mit der Errichtung des „historischen Trinkbrunnens“ am Grünen Markt dem örtlichen Wunsch nach einem einfachen Trinkbrunnen, möglichst in der Nähe zum benachbarten Behrpark, scheinbar nachkam.

Doch aktuell scheint die Freude getrübt, denn: Die Antwort der Stadt auf eine Initiative von Angela Buckenauer und Fabian Ewald (beide CSU), die Wasserqualität zu überprüfen und den Trinkwasserbrunnen klar mit einem Schild „Trinkwasser“ als einen solchen auszuweisen, fällt ernüchternd aus. Immer wieder hatte es bei Bürgern zuvor Unklarheit gegeben, ob man das Wasser aus dem vermeintlichen Trinkbrunnen tatsächlich bedenkenfrei trinken könne.

In ihrem Schreiben an den Bezirksausschuss führt die Stadtverwaltung zu dieser Frage nun aber aus, dass es sich in Berg am Laim lediglich um einen „Zierbrunnen“ handele, mit dem man das „Ziel der Gestaltung von Plätzen und Grünanlagen“ verfolge. Da die Sicherstellung der Hygiene einen „voraussichtlichen hohen betrieblichen Aufwand“ erfordern würde und eine Verschmutzung des Wassers nicht ausgeschlossen werden könne, könne nicht verbindlich zugesagt werden, dass es sich bei dem Wasser um Trinkwasser handelt. Eine entsprechende Beschilderung – wie vom Bezirksausschuss gewünscht – sei folglich nicht möglich.

Vor Ort bedauert man das. „Schade, dass der Brunnen, der bei der Neugestaltung des Grünen Markts als ‚Trinkbrunnen‘ angepriesen wurde, in Wirklichkeit gar nicht so bezeichnet werden kann“, kommentieren dies die Antragsteller. Ein historischer Trinkbrunnen also ohne Trinkwasser.

Immerhin, einen Hoffnungsschimmer gibt es: Laut Mitteilung des städtischen Baureferats beschloss im Jahr 2015 der Bauausschuss des Stadtrats, einen öffentlichen Trinkbrunnen am Rindermarkt einzurichten und zu betreiben, dessen Aufwand, Funktionalität und Akzeptanz zu untersuchen und dann über ein Konzept zum weiteren Vorgehen in der Thematik zu entscheiden.