Bundesmonopolverwaltung

22. Juni 2017

Über 100 Jahre ist in der Brennerei an der Neumarkter Straße 17 in Berg am Laim Alkohol gebrannt worden. Mit dem Ablauf des deutschen Monopols zur Branntweinherstellung ist es damit vorbei. Erst musste die Filiale der Bundesmonopolverwaltung dicht machen, dann ging im Frühjahr 2016 ihr Nachfolger, die private „Deutsche Agraralkohol AG“ mit der Herstellung von hochprozentigem Qualitätsalkohol für Produkte der Spirituosen-, Kosmetik- und Pharmaziebranche in Insolvenz. Damit ist klar: Die Alkoholherstellung hat in Berg am Laim keine Chance mehr.

Nun soll das Gelände einer völlig neuen Nutzung zugeführt werden. Die großen Tanks und Industriehallen der ehemaligen Destille sollen durch eine Berufsschule für Medien, Druck und Gestaltung ersetzt werden, dazu könnten noch eine Kindertagesstätte und andere Infrastruktureinrichtungen entstehen. Alles umrahmt von viel Grün und durchzogen mit attraktiven Fuß- und Radwegen – über den Mittleren Ring ebenso wie über die Bahngleise am Leuchtenbergring.

Um diese Ideen umsetzen zu können, braucht es einen neuen Bebauungsplan, den der Stadtrat in Kürze beschließen wird. Parallel verhandelt die Stadt mit der Eigentümerin des Grundstücks, der staatlichen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, über den Ankauf.

Bundesmonopolverwaltung
Die ehemalige Bundesmonopolverwaltung an der Neumarkter Straße soll nun in den Besitz der Landeshauptstadt München kommen. Foto: Unser Berg am Laim

 

Im Bezirksausschuss Berg am Laim ist man von den Zukunftsplänen für die ehemalige Schnapsbrennerei durchaus begeistert. In den letzten Jahren hatte sich das Stadtbezirksgremium vehement für den Ankauf des Areals und eine sinnvolle Nachnutzung zum Vorteil von Berg am Laim ausgesprochen. Dabei waren stets eine reiche Grünausstattung sowie Rad- und Fußwege ganz oben auf der Wunschliste gestanden.

Anton Spitlbauer sen. (CSU) waren bei den aktuellen Plänen aber doch noch zwei kritische Punkte aufgefallen: Parkplätze und ÖPNV-Anbindung.Damit die meist erwachsenen Berufsschüler künftig ohne Auto zur ihrer Schule am Ende der Sackgasse kommen, brauche es eine sehr gute öffentliche Anbindung, so Spitlbauer. Zusätzliche Stellplätze gebe es hier jedenfalls auch nach den Neubauten wohl kaum.

Ein anderes Thema ist der Erhalt von einigen der alten Verwaltungsbauten. Sie könnten vielleicht erhaltenswert sein und unter Denkmalschutz gestellt werden. Eine entsprechende Überprüfung ist aber offenbar schon in Auftrag gegeben worden, entnahm Spitlbauers Fraktionskollege Fabian Ewald dem städtischen Schulbauprogramm. Ein Ergebnis liegt jedoch noch nicht vor.