17. Mai 2017
„Grüner Markt“ – so heißt mittlerweile offiziell Berg am Laims zentraler Platz. Seine Lage zwischen Pfarrsaal und Kindergarten von St. Michael, Behrpark und dem Maibaum macht ihn zu einem echten Ortsmittelpunkt.
Bis 1968 lag hier die Wendeschleife der Trambahn. Am 15. September 1926 wurde die Straßenbahnlinie 31 eröffnet, die eingestellt wurde, als die heutige Tramstrecke in der Kreillerstraße eingeweiht wurde. Danach wurde der Platz trotz Kopfsteinpflaster und Schlaglöchern lange als Parkplatz und Taxistandplatz genutzt. Dann aber entfernte die Stadt die Nebenschleife an der Baumkirchner Straße und gestaltete den Platz zu einem Veranstaltungsplatz um – was auf der anderen Seite den Wegfall zahlreicher Parkplätze im Stadtteilzentrum bedeutete.
Passend zum Stadtviertelnamen mit der Lehm- und Ziegelei-Vorgeschichte wurden auf dem Boden rote Backsteine verlegt. Der Durchmesser des roten Kreises orientiert sich an der Größe des Rundzelts vom Bürgerkreis Berg am Laim. Am Rand wurden sogar extra zwölf Metallanker zum Festzurren dieses Festzeltes eingesetzt.
Geblieben ist der Maibaum-Ständer am Rand, in dem das weiß-blaue Traditionsstangerl eingesetzt wird. Neu hinzugekommen ist im April 2014 ein grüner gusseiserner Trinkbrunnen mit farbigem Münchner-Kindl-Wappen. Ein so genannter Bertschbrunnen, benannt nach dem städtischen Baurat Wilhelm Bertsch, der diese Trinkwasserspender zusammen mit Prof. Ernst Pfeifer erfunden hat. Oben bietet er den Menschen frisches Wasser an, unten ist ein Schlabberbecken für Münchner Zamperl eingearbeitet. Von den ehemals zahlreichen grünen Trinkwasserbrunnen existieren insgesamt nur noch neun in ganz München. Das Berg am Laimer Exemplar wurde aus Einzelteilen beschädigter Brunnenständer dieser Art wieder zu einem funktionsfähigen Wasserläufer zusammengesetzt.
Im Häuschen am Rande des Platzes werden inzwischen auch wieder Blumen verkauft. Nachdem die frühere Inhaberin aufgehört hatte, stand 2016 kurzzeitig der Abriss des Flachbaus zur Diskussion. Die CSU im Bezirksausschuss regte als Alternative eine Zwischennutzung für gewerbliche Zwecke, für Vereine, soziale Einrichtungen oder Mini-Gastronomie an.
Am Ende zog dann tatsächlich wieder ein Blumenverkauf ein, was die Antragsteller Angela Buckenauer und Fabian Ewald sehr begrüßten.
Insgesamt hat der Behrpark mit dem „Grünen Markt“ ein würdiges Entree, haben die Berg am Laimer endlich einen ordentlichen Festplatz und freundlichen Aufenthaltsort im Zentrum ihres Stadtbezirks.
Jeden Freitag findet hier jene Veranstaltung statt, die dem Platz seinen Namen gegeben hat: Es ist Markttag in Berg am Laim. Zudem werden hier das Straßenfest des Bürgerkreises, die Maifeier und der Christkindlmarkt abgehalten. Um eine weitere Belebung des Grünen Marktes zu erreichen, fordert der Bezirksausschuss inzwischen auch zusätzliche Marktzeiten an einem Nachmittag, um gerade Berufstätigen die Nutzung dieses Angebotes zu ermöglichen.
Weitere Veranstaltungen könnten auf den „Grünen Markt“ ziehen, wenn der Traum des Bezirksausschusses in Erfüllung geht und gleich nebenan das ersehnte Kulturbürgerhaus realisiert würde.
Eine weitere Neuerung wird es am Grünen Markt schon vorher geben: Auf dem Platz darf man künftig radeln. Mit dieser Forderung hatte sich die SPD im Bezirksausschuss gegen die CSU durchgesetzt. Ob der Versuch zur Regel wird, wird sich jedoch erst nach einer Probephase entscheiden.