Glück- und Segenswünsche

Im Mutterhaus der „Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul“ in Berg am Laim ist Anfang April 2017 eine Epoche zu Ende gegangen. Nach genau 30 Jahren im Amt hat Schwester M. Theodora Werner (75) ihr Amt als Generalökonomin dem Diplom-Kaufmann Claus Peter Scheucher übergeben.

Zunächst zelebrierten Friedrich Kardinal Wetter und Spiritual Pater Robert Lachenschmid SJ eine Dankmesse mit der Jubilarin, ihren Mitschwestern und zahlreichen Gästen aus den Häusern der Barmherzigen Schwestern. Der Armendienst könne nicht nur an den Armen selbst erfüllt werden, so Pater Lachenschmid in seiner Predigt. „Indirekt wird Armendienst auch dort geleistet, wo die Möglichkeiten für den direkten Armendienst geschaffen werden, also auch in der Verwaltung, am Schreibtisch, in den Beratungen und Verhandlungen, im Berechnen und Planen.“ In jedem Fall komme es darauf an, dass der karitative Dienst Menschlichkeit und die Zuwendung des Herzens brauche.

Schwester Theodora (Mitte) mit Generaloberin Schwester Rosa Maria
Schwester Theodora (Mitte) mit Generaloberin Schwester Rosa Maria, ihrer Vorgängerin Schwester Theodolinde, deren Vorgängerin Sr. Adelinde und Schwester Edmunda, die Sr. Theodora seit 25 Jahren als Sekretärin treu zur Seite steht (v.li.n.re.) Foto: Barmherzige Schwestern

Würdigung

Mit Mut und Vertrauen Gott und den Mitmenschen gegenüber habe Schwester Theodora Herausragendes für die Kongregation geleistet, erklärte Generaloberin Schwester Rosa Maria Dick beim anschließenden Festakt.

Sie verglich Theodora mit einem Baum, der voller Früchte sei. Möge sie auch die Bank entdecken, die neben dem Baum stehe und zum Ausruhen einlade.

Die für ihr unermüdliches Wirken bekannte Ordensschwester wird nun allerdings nicht in den Ruhestand treten, sondern künftig als „Beauftragte für die Altenheimarbeit“ weiter für einen wichtigen Teilbereich der Kongregation tätig sein.

Schwester Theodora habe in vorbildlicher Weise dafür gesorgt, dass die Schwestern der Kongregation versorgt seien und die Einrichtungen gut dastünden, sagte ihr Nachfolger Claus Peter Scheucher. 1360 weltliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 42 Nationen würden heute in den Häusern und Einrichtungen der Kongregation arbeiteten. 30 Jahre habe Schwester Theodora dafür gesorgt, dass die Kongregation mit ihren sozialen Werken viel Gutes habe tun können. Mit Claus Peter Scheucher hat erstmals ein weltlicher Mitarbeiter das Amt des Generalökonoms und damit wirtschaftlichen Leiters inne.

Auch Franz Demmelmair, Geschäftsführer der Adelholzener Alpenquellen GmbH, würdigte das Wirken von Schwester Theodora, die mit viel Mut, Zuversicht, Tatkraft, einer gewissen Brise Ungeduld und großem Weitblick ausgestattet sei. In ihrer Amtszeit habe sie die Mitarbeiterzahl im ordenseigenen Mineralbrunnenbetrieb von 153 (1987) auf aktuell 470 erhöht. Der Beirat der Adelholzener Alpenquellen, dessen Vorsitzende Schwester Theodora jahrzehntelang war, hat sie wegen ihrer Verdienste zur Ehrenvorsitzenden ernannt.

Glück- und Segenswünsche
Glück- und Segenswünsche bekam Sr. Theodora auch von Franz Demmelmair (Geschäftsführer, l.) und Stefan Thurner (Personalleiter der Adelholzener Alpenquellen GmbH) Foto: Barmherzige Schwestern

Daten aus dem Leben von Schwester M. Theodora Werner

Sie stammt aus Trichenricht (Oberpfalz) und trat 1959 in die Kongregation ein. Sie erlernte in der Ordensgemeinschaft den Beruf der Krankenschwester und wurde nach mehreren Berufsjahren zur Unterrichtsschwester ausgebildet. In Neumarkt/Oberpfalz bildete sie elf Jahre lang als Unterrichtsschwester und Leiterin einer Krankenpflegeschule junge Schwestern aus.

Die Ordensleitung erkannte damals schon ihr organisatorisches Talent und ermöglichte ihr eine Ausbildung zur Praktischen Betriebswirtin. Die damalige Generaloberin Schwester Maria Siglinde Reichart ernannte sie am 1. April 1987 zur Generalökonomin.